Paulette

Der französische Film „Paulette“ hatte seine Uraufführung im Oktober 2012 auf dem Festa do Cinema Frances in Portugal. Kurze Zeit später, im Juli des Folgejahres, begeisterte er die Menschen auf der Kinoleinwand in Deutschland. Ein Jahr später erklomm der Film das Fernsehen, die Erstausstrahlung erfolgte von dem Sender „Das Erste“.

Paulette
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Bernadette Lafont, Carmen Maura, Dominique Lavanant (Schauspieler)
  • Jérôme Enrico (Regisseur) - Jérôme Enrico (Autor) - Ilan Goldman (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Der Krimi beruht auf einer wahren Begebenheit. Er gibt Einblick in das Leben einer Rentnerin zudem noch eine unkonventionelle Drogenhändlerin. Der frühe Tod ihres Mannes verleitet Paulette zu der Idee, Marihuana zu verkaufen. In Frankreich war es ein wirklicher Kassenschlager. Vier Jahre später benutzt die Bühnenautorin Anna Bechstein das Drehbuch als Grundlage für das Bühnenstück „Paulette – Oma zieht durch“.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Paulette“

Die französische Krimikomödie „Paulette“ basiert auf der Arbeit der Autoren Jérôme Enrico, Laurie Aubanel, Bianca Olsen und Cyril Rambour. Einer der Drehbuchautoren, Jérôme Enrico, leitet ebenfalls die Dreharbeiten als Regisseur.

Die Hauptdarstellerin Bernadette Lafont spielt Paulette, die findige Rentnerin. Ein Jahr nach der Uraufführung, im Alter von 74 Jahren, verstarb diese. Der Krimi wurde in Frankreich produziert unter Leitung von Alain Goldman. Die Darsteller stammen fast ausschließlich aus Frankreich. Es tauchen Namen auf wie: Carmen Maura, sie verkörpert die Maria. Dominique Lavanant, zu sehen als Lucienne. Françoise Bertin, in der Rolle als Renée. André Penvern als Walter. Ismaël Dramé mimt den Léo. Jean-Baptiste Anoumon schlüpft in die Person von Ousmane und Axelle Laffont (Agnès), Paco Boublard (Vito), Pascal N’Zonzi (Vater Baptiste) sowie Miglen Mirtchev (Taraz).

Über eine Länge von 84 Spielminuten führte Bruno Privat die Kamera. Die netten Bilder der Haschoma werden von Antoine Vareille zurechtgeschnitten. Aufgrund des Themas bekam der Film eine Freigabe ab 12 Jahren. Die Musik zur Komödie stammt aus der Feder von Michel Ochowiak.

Handlung vom Film „Paulette“

Paulette ist schon in die Jahre gekommen. Als der Mann noch lebte, war das Leben nett. Die beiden waren Besitzer eines gut laufenden Restaurants. Kurz vor dem Tod ging es mit den Geschäften bergab, sodass nun nicht mehr viel übrig bleibt für Paulette, nur noch die Mindestrente. Doch die Rente reicht vorne und hinten nicht zum Leben. Heute befindet sich in den Räumen des Restaurants ein asiatischer Essenstempel. Aus Rache schmuggelt sie ab und zu Kakerlaken ein, damit die Besitzer Probleme bekommen.

Paulette sind noch drei Freundinnen geblieben und ein freundlicher Nachbar, aber ihre zwischenmenschlichen Kommunikationsfähigkeiten befinden sich nicht auf Höchststand. Sie behandelt alle recht abweisend, selbst ihre Tochter Agnes. Natürlich ist der dunkelhäutige Schwiegersohn ein echter Dorn im Auge. Für Paulette sind die Ausländer Schuld an ihrer verzweifelten Lage. Ihr Mischlingsenkel Leo bekommt die Einstellung ebenfalls zu spüren.

Zwischen Armut und Drogenhandel

Auf dem Wochenmarkt kämpft sie immer um die Reste zu günstigen Preisen. Ganz im Gegensatz dazu tauchen Jugendliche im Bild auf, die Geld wie Heu haben. Nach eingehender Beobachtung stellt Paulette fest, dass die mit Drogen handeln. Als ihre letzten Habseligkeiten wegen Schulden gepfändet werden, wegen einiger unbezahlter Rechnungen, ist das Fass übergelaufen. Zur gleichen Zeit erscheint der Schwiegersohn, er arbeitet im Drogendezernat, und möchte Informationen, zu den Machenschaften der Jugendlichen, von der Oma bekommen. Da rattert es bei Paulette im Kopf. Das könnte die Lösung ihrer Probleme bedeuten. Sie gibt vor sich für seine Arbeit zu interessieren, möchte aber nur an Insiderinformationen gelangen.

Mit dem Wissen und wie es der Zufall möchte, ein weggeworfenes Haschischpäckchen von einem flüchtigen Dealer, nimmt Paulette Kontakt zu Vito auf. Dieser ist ein Dealer aus dem mittleren Milieu. Sie möchte für ihn verkaufen. Nach langem Überreden gibt er ihr eine Chance, denkt aber nicht, dass es sich lohnt. Das Alter und ihr Aussehen unterstützen ihre illegalen Intrigen, keiner vermutet sie als Dealer. Die Arbeit macht Spaß, das Einkommen wächst, doch es bleibt nicht unbeachtet. Ein konkurrierender Dealer schlägt sie eines Tages zusammen. Das eingenommene Geld ist weg.

Süße Versuchung

Frustriert überlegt Paulette, wie sie Vito auszahlen kann. Sie geht, mit ihrem Enkel zusammen, ihrer Lieblingsbeschäftigung des Backens nach, da kann sie am besten nachdenken. Mal wieder startet diese eine Schimpfattacke. Enttäuscht schließt er sich ein und mischt aus Rache jede Menge andere Zutaten in den Teig. Dabei auch unwissentlich ein Stück Marihuana. Später kommen die Freundinnen vorbei und essen die Kekse. Völlig begeistert stellt Paulette fest, dass Haschkekse ebenfalls eine gute Einnahmequelle wären. Die Freundinnen werden eingeweiht und der Verkauf findet in der Wohnung von Paulette statt. Der Erfolg ist riesig.

Diese neue Geldquelle verändert sogar ihren Charakter. Sie wird freundlicher zu dem Nachbarn und zu ihren Freundinnen. Mit dem Geld legt sie nun mehr Wert auf ihr Aussehen. Aber immer, wenn der Schwiegersohn auftaucht, lebt sie gefährlich.

Dazu bekommt Paulette die Chance im Drogenmilieu aufzusteigen. Vito wird entmachtet und sie bekommt seine Stelle. Als der russische Boss aber die Haschkekse an der Grundschule verkaufen möchte, zieht die Oma die Notbremse. Der Drogenboss lässt das aber nicht mit sich machen und lässt ihre Wohnung plündern und den Enkel entführen. Die Polizei kann dem schnell ein Ende bereiten. Es wartet zum Glück für alle Rentner nur eine Bewährungsstrafe. Das Geschäftsmodell ist allerdings gut, dass Paulette, Agnes und die Freundinnen nach Amsterdam ziehen und dort ihr Geld verdienen.

Filmkritik von „Paulette“

Wie in einigen vorangegangenen französischen Filmen, existiert auch hier das Grundthema einer Versöhnung über ethnische und soziale Barrieren. Die Logik der wahren Begebenheit ist grotesk und unbarmherzig. Ein neuer Lösungsansatz zieht wieder neue Probleme nach sich. Gerade fängt „Paulette“ an ihr Leben, als Kleindealer, zu genießen, entsteht Druck von oben härtere Druck.

Das bizarre Figurenensemble vermeidet mit netter Situationskomik den bitteren Beigeschmack. Da tauchen trottelige Polizisten auf, ein verliebter Nachbar mit romantischen Gesängen und die komischen kleinen Jugenddealer. Trotz allem entsteht in der Komödie eine Wohlfühlstimmung. Jérôme Enricos schuf mit seinem Werk für die Franzosen einen klaren Spiegel über die sozialen Probleme. Deutlich zu sehen sind die handfesten Sorgen der Altersarmut und das schwierige Leben in den Vorstädten Frankreichs. Für die Deutschen eine Tür zu den verzwickten Nachbarschaftsproblemen.

Die Hauptdarstellerin Bernadette Lafont, eine prägende Ikone, spielt ganz unsympathisch die Rentnerin Paulette. Allerdings mit einer völlig überzeugenden und ansteckenden Art, dass den Zuschauern diese unangenehme Person ans Herz wächst. Empathie entsteht durch die durchweg missliche Lage der Witwe, dass selbst politisch unkorrekte Aussagen ohne Strafe bleiben.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Kind 44
Kino & Filme
Kind 44
Hangover
Kino & Filme
Hangover
Eis am Stiel
Kino & Filme
Eis am Stiel